Davis-Cup-Resümee: Wunderbare Chemie, lässige Abtropfer und eine große Frage
Deutschland hat sich also mit einem 3:1 gegen Ungarn für die Zwischenrunde im Davis Cup 2024 qualifiziert. Das Resümee des Wochenendes fällt nicht nur deshalb positiv aus.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.02.2024, 20:54 Uhr
- Während zeitgleich in Montpellier noch das gute, alte Linienpersonal mit der Einordnung der Balleinschläge beschäftigt war, gibt es im Davis Cup dankenswerterweise das elektronische Hawkeye. Als Beobachter mit leichten Sehschwächen fragt man sich zwar manchmal, ob dieser oder jener Ball wirklich noch die Linie gekratzt hat - die Spieler aber akzeptieren alle Entscheidungen. Weil es ja nicht anders geht.
- Der Jet-Lag für Spätberufene aus Australien hat in Tatabanya keine Rolle gespielt. Auf die Bälle mussten sich die Spieler indes auch nicht neu einstellen. Es waren dieselben, die auch beim ersten Major des Jahres und in den Turnieren davor zum Einsatz gekommen sind.
- In seiner Pressekonferenz nach dem ersten Tag hat Teamchef Michael Kohlmann erzählt, dass während seiner Amtszeit schon 21 verschiedene Akteure für Deutschland einberufen wurden. Diese hohe Zahl habe ihn selbst überrascht. Was man festhalten kann: Die Chemie in der deutschen Auswahl ist stets wunderbar. Egal, wer gerade das Nationaltrikot trägt. Was auch mit den weiteren Teammitgliedern wie Dirk Dier und Carlo Tränhardt zu tun hat.
- Immer wieder spannend, wenn man den Doppelspielern beim Üben zusieht. Warum hat man sich dereinst nicht selbst auch so nah am Netz postiert wie Kevin Krawietz? Hätte man bei ein bisschen mehr Übung den Ball nicht auch so lässig abtropfen lassen können wie Tim Pütz - wenigstens bei einem von zehn Versuchen?
- Bei all den Benefits, die das Leben als Tennisprofi so mit sich bringt, sei aber auch Folgendes erwähnt: Maxi Marterer war zu beginn der Woche noch in Montpellier im Einsatz, wurde nach der Absage von Alexander Zverev nachnominiert. Tatsächlich kam Marterer erst am Donnerstagabend in Tatabanya an, weil er am Pariser Flughafen festsaß. Dann gab es ein paar Trainingseinheiten, aber keinen Einsatz. Und am Sonntag geht es schon wieder zurück nach Marseille, wo Marterer eigentlich in die Qualifikation musste. Nach dem Rückzug von Fabian Marozsan darf der Linkshänder allerdings im Hauptfeld aufschlagen. Und zwar gegen Lorenzo Musetti.
- Die große Preisfrage ist nun: Wird sich der Deutsche Tennis Bund wie schon 2022 um die Ausrichtung einer der vier Gruppenphasen-Turniere im September bemühen? Schließich gilt: Besser ein, nein drei Heimspiele im gerade gängigen Format, als, nur als Beispiel, ein Treffen mit Kanada in Bologna.
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