Generali Open Kitzbühel 2023: Das Wetter, die Promis, die Fans - eine atmosphärische Bilanz
Das Wetter hat am Ende dann doch noch mitgespielt bei den Generali Open 2023. Und es ist ein Turnier geworden, das man so schnell nicht vergessen wird. Eine kleine Bilanz …
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
06.08.2023, 09:09 Uhr
- Immer mal was Neues, das gilt auch für den Champions Club in Kitzbühel und also den so benannten VIP-Bereich. In diesem Jahr war dies ein Pool, von dem man angesichts der bescheidenen Wetterprognose Anfang der Woche meinte, er würde spätestens am Donnerstag zufrieren und zum Eiskunstlauf einladen. Von wegen! Am vorletzten Turniertag konnte sich Turnierdirektor Alex Antonitsch dann nicht mehr zurückhalten und warf sich in die Fluten.
- Apropos: Sollte es dieser Tage noch so etwas wie eine Standleitung geben, dann hat Alex Antonitsch während der Turnierwoche eine solche zur ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) am Laufen gehabt. Die Taktung der Anrufe ließ all jenen die Tränen in die Augen schießen, die sich gerne in den Zügen der ÖBB oder der Deutschen Bahn von A nach B bewegen (würden).
- Der Starauflauf während der Woche durfte sich auch sehen lassen. Vor allem die Wintersportler machten gerne Station auf den Tribünen des Center Courts, egal, ob es sich um solche mit annähernd Legendenstatus (Hans Knauß) oder noch aktive Ski- und Kombinationsgranaten (Marco Schwarz, Linus Strasser, Adrian Pertl, Miriam Puchner oder Johannes Lamparter) handelte.
- Sportlich gibt es zwei Dinge anzumerken, mindestens: zum einen den Umstand, dass, je später der Nachmittag und damit einhergehend je höher die Menge des geflossenen Almdudlers, desto genauer die Anweisungen an die Spieler. „Bleib an der Linie, Dominic“. Sachlich richtig und im Vortrag klar. Bravo!
- Weiters lässt sich aber auch festhalten, dass der Königsschlag der Rückhand-Longline ist. Der muss gar nicht so hart und präzise kommen wie der Signature Shot von Thiem. Es reichte auch, siehe Laslo Djere, wenn die Richtung und Länge stimmen. Das bringt ziemlich viele Spieler aus dem Rhythmus.
- Fast hätte es ja eine Duplizität der Hamburger Verhältnisse gegeben: Dort hatten am letzten Sonntag Tim Pütz und Kevin Krawietz gemeinsam aund Alexander Zverev als Solist für zwei Heimsiege gesort, in Kitzbühel erfüllten Alexander Erler und Lucas Miedler ihren Teil der Aufgabe. Lediglich Sebastian Baez, der argentinische Schlingel, verhinderte auch in Kitzbühel den lokalen Doppelschlag.
- Apropos Baez: Bei der Siegerehrung kam der Champion ganz schön ins Schwitzen. Zum einen, weil der Siegerpokal zwar optisch vom Allerfeinsten ist. Gefühlt aber auch eine halbe Tonne wiegt. Gar nicht so einfach, das Teil für die Fotografen über Kopfhöhe zu stemmen. Und an der Champagnerflasche haben sich sowohl Baez als auch Thiem abgearbeitet. Letzterer ließ schließlich den Korken drin ...
- Organisatorisch war mal wieder alles in besten Händen bei Dani Maier, die das Presszentrum mit ihrer natürlichen Autorität und dennoch flachen Hierarchien leitet, wie sie bei Ralf Rangnick vermutlich nicht durchgehen würden. Aber wer weiß: Vielleicht kommt der ÖFB-Teamchef ja im kommenden Jahr vorbei und holt sich entsprechende Anregungen. Kollege Oliver Glasner war ja schon 2023 als Fan vor Ort.